Von den 1930er- bis etwa in die 1980er-Jahre sammelten während der Fasnacht Kinder in fast allen Gemeinden Liechtensteins für die Missionen. Dabei waren die Kinder meist als Afrikaner verkleidet. Als Sammelbüchse diente oft eine solche Spendendose wie diese hier. Sie besteht aus einem Spendenkästchen mit einer Figur eines knienden afrikanischen Kindes. Wenn ein Geldstück eingeworfen wird, nickt der Kopf zum Dank. Daraus entwickelte sich der Begriff «Nickneger» für solche Spendendosen. Wie die Etikette im Holzkästchen verrät, wurde mit dieser Spendendose für die Benediktinermissionare in Uznach im Kanton St. Gallen gesammelt. Diese sind seit 1919 in der Ostafrika-Mission tätig. In vielen Schulen waren bis in die 1960er-Jahre solche Spendendosen in den Klassenzimmern aufgestellt. Ein ehemaliger Schüler konnte sich noch gut daran erinnern, dass die Schulschwestern eine Freude hatten, wenn man 20 Rappen einwarf. Etwas Rassistisches wurde damals in dieser Form des Sammelns nicht gesehen.