

Sterbeandenken mit Echthaar
Hersteller/in unbekannt
Material or Technique
Papier, Karton, Holz, Glas, EchthaarDimensions
Object size: 25.5 x 20.5 x 3.5 cmObject Number
A 01345Institution
Walsermuseum TriesenbergZentrum des Trauerbildes ist ein einfaches Blatt Papier, das in Kurrentschrift beschrieben wurde: "Nicht geklagt Ihr liebenden Eltern / Ihr habt nicht verloren Euer Kind! / 0 nein! Davon kann nicht die Rede sein. / Es ist nicht fort: Es ist daheim, / daheim in Gottes liebend Vaterherz. / Es ist Euch nicht geraubt; gesichert ist / Euch sein Besitz für alle Ewigkeit. / Es ist nicht todt: o nein! jetzt lebt es erst, / Jetzt lebt es ganz frisch, froh und frei / Als Himmelsfürst vor Gottes Thron. / Zur Erinnerung an Bertha Sele / gestorben am 19. Februar 1887." Möglicherweise ist dies ein persönlich vom Spender des Gedenkbildes verfasster Trostspruch für die trauernden Eltern. Eingefasst ist das Blatt von Streifen aus Goldfolie. Weitere solche Streifen dienen zur Befestigung der 10 Zöpfchen aus blondem Haar, die, zu Voluten geschlungen, eine weitere Rahmung der Inschrift bilden. Die Ursache des Todes bleibt, wie in den meisten Fällen, unbekannt. Wahrscheinlich wurden dem Mädchen die Haare vor dem Tod abgeschnitten, denn es herrschte der Aberglaube, Haare von Verstorbenen würden zerfallen wie die Leiche selbst oder die Toten würden wiederkommen und sich ihr Haar holen. Lebensdaten von Berta Sele: 7.10. 1876-19.2.1887 Quelle: Liechtensteinisches Landemuseum. Saalzettel zur Sonderausstellung "Haarblüten und Kunstblumen – Erinnerungsbilder an Lebensstationen" 27. 01. bis 27. 03.2022